Es gibt erfreulichen Nachwuchs im Affenhaus und im Huftierrevier. Bereits am 18. Oktober brachte das Braunkopfklammeraffenweibchen TINA ein weibliches Jungtier zur Welt. Es ist bereits ihr achtes Kind, und sie zieht es erneut vorbildlich, sehr fürsorglich und mit großer Gelassenheit, auf. Damit ist die Klammeraffengruppe im Zoo Landau auf nunmehr 17 Tiere angewachsen. Damit ist sie aktuell die größte Gruppe unter insgesamt 38 Haltungen dieser Primatenart in Europa (Quelle: ZIMS Species Holding-Abfrage 21/11/23). In Kolumbien und Panama kommt die in Landau gehaltene Unterart in Trocken-, Feucht- und Nebelwäldern vor, wobei sie die größte Bandbreite an Waldlebensräumen unter den kolumbianischen Klammeraffen einnimmt. Trotz dieser Variabilität gilt die Art als gefährdet. Wie alle Klammeraffenarten des Kontinents ist die Art durch Bejagung, Lebensraumverlust und Lebensraumfragmentierung in ihrer Existenz bedroht. In den europäischen Zoos wird der Braunkopfklammeraffe im Rahmen eines Europäischen Ex-situ-Programms (EEP) gemanagt, dem der Zoo Landau natürlich angeschlossen ist.
Am späten Nachmittag des 19. Oktober war es bei der Watussikuh AYANA soweit – sie brachte ihr erstes Jungtier zur Welt. Erfreulicherweise verlief die Geburt völlig unproblematisch und schnell, und die bisher unerfahrene Mutter erweist sich als erstaunlich ruhig und gelassen. Der erste Gesundheitscheck am 2. Lebenstag ergab, dass es sich um ein weibliches Jungtier handelt. Bereits nach wenigen Tagen wurden Mutter und Kalb mit dem Zuchtbullen und dem zweiten Weibchen der Gruppe zusammengebracht, und auch dies verlief unproblematisch. Das sehr nasskalte Wetter im Moment kommt dem Kälbchen nicht so sehr entgegen, und so haben Mutter und Kalb bei schlechtem Wetter auch tagsüber Zugang zum Stall und sind teilweise nur im Vorgehege zu sehen.
Die Tierart ist im Zoo Landau nicht neu, aber sie hatte sozusagen eine längere Pause. Von 2002 bis 2009 wurden mehrere Paare Hammerköpfe im Zoo Landau gehalten, die sich auch erfolgreich fortgepflanzt hatten. Seit 26. Oktober gibt es nun wieder ein Pärchen Hammerköpfe, die in der großen, besucherbegehbaren Afrika-Freiflugvoliere zu sehen sind. Durch seinen mäßig langen, seitlich zusammengedrückten Schnabel und die nach hinten gerichtete Federhaube wirkt der Kopf dieses Vogels hammerartig, woher sein deutscher Name rührt. Auffällig sind außerdem die riesigen, kugelförmigen Nester der Art, die einen Durchmesser von über 1,5 Metern erreichen können. Es gibt nur ein kleines Einschlupfloch und einen Gang der zur innen liegenden Brutkammer führt, dadurch ist der Nachwuchs gut geschützt. Beide Elternteile brüten und kümmern sich um die Küken. Vielleicht wird es im nächsten Jahr auch schon hier soweit sein? Das Pärchen, das aus einem im Sommer 2022 in Antwerpen geschlüpften Männchen und einem im März dieses Jahres in Emmen nachgezogenen Weibchen zusammengestellt wurde, verstand sich auf Anhieb bestens – gute Voraussetzungen also. Auch die Vergesellschaftung mit den anderen in der Afrikavoliere gehaltenen Arten verlief unproblematisch. Die Art ist im gesamten südlichen Afrika, südlich der Sahara, verbreitet und gilt momentan als nicht bedroht. Sie bewohnt Seen, Flüsse, Sümpfe und sogar kleine Tümpel, in denen die Tiere Fische und Amphibien „jagen“. Dabei wühlen sie mit ihren Beinen den Bodengrund auf und stochern mit dem Schnabel nach ihrer Beute. Wichtig ist, dass das Habitat auch genügend Bäume als Ruhe- und Nistplatz bietet.