Sie gehören definitiv zu den bekanntesten und beliebtesten Tieren im Zoo Landau: die Kattas mit ihrem markanten Gesicht und dem arttypischen schwarz-weißen Ringelschwanz. Besonders groß ist das Entzücken der Zoobesucher im Moment, wenn sie bei gleich drei Müttern Babys entdecken. Am 1., 2. und 3. April brachten unsere drei Zuchtweibchen je ein gesundes Jungtier zur Welt. Noch muss man genau hinschauen, um die Kleinen am Bauch der Mütter zu entdecken, aber sie entwickeln sich mit rasanter Geschwindigkeit und bereits mit spätestens drei Wochen „reiten“ sie auf dem Rücken der Mütter (erste Versuche gibt es schon, siehe Foto). Wenig später fangen sie schon an, ihre Umgebung zur erkunden und sich für die Nahrung der Erwachsenen zu interessieren. Es ist das erste Mal, dass alle Zuchtweibchen gleichzeitig Nachwuchs haben, nachdem im letzten Spätsommer ein neues Zuchtmännchen aus dem Zoo Schwerin in die Gruppe integriert werden konnte. Die Kattas sind Teil eines Europäischen Zuchtbuchs (ESB), und die koordinierten Nachzucht dieser Art ist inzwischen besonders wichtig geworden. Im Jahr 2014 wurde die Art auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) aus der Kategorie „Potentiell gefährdet“ (Near threatened) gleich in die übernächste Kategorie „Stark gefährdet“ (Endangered) hochgestuft. Obwohl die Art im südlichen und südwestlichen Madagaskar ein relativ großes Verbreitungsgebiet hat und sehr variabel in ihren Ansprüchen an den Lebensraum ist, haben unkontrollierte Jagd und die Urbanisierung des Lebensraums die Populationen stark dezimiert. Der Populationstrend ist trotz Listung in der höchsten Schutzkategorie des Washingtoner Artenschutzabkommens weiterhin abnehmend. Die Kattas sind damit ein Beispiel dafür, wie schnell aus einer wenig bedrohten, beliebten Zootierart eine Art wird, der besondere Bedeutung für den Erhalt in zoologischen Gärten zukommt.
 
Während die Kattajungtiere von Geburt an wie eine Miniaturausgabe der adulten Tiere aussehen, tragen die beiden am 8. April geborenen Pinselohrschweine eine typische Jungtierfärbung, nämlich hellbraune Streifen auf dunklem Fell. Auch fehlen ihnen noch die namensgebenden weit ausgezogenen Ohrspitzen mit den langen Haarbüscheln. Ein erster Gesundheitscheck, bei dem die beiden Jungtiere auch mit Transpondern und Ohrmarken zur individuellen Erkennung versehen wurden, hat ergeben, dass es sich um ein männliches und ein weibliches Ferkel handelt. Ihre erfahrene Mutter, die im Zoo Landau bereits 10 Jungtiere erfolgreich großgezogen hat, kümmert sich auch um diesen Wurf wieder vorbildlich. Der Vater und ein im Juli 2017 geborener großer Bruder waren von Anfang an dabei und beschäftigen sich ebenfalls mit dem Nachwuchs. Die Ferkel sind bei schönem Wetter bereits im Vorgehege in Stallnähe auch für die Besucher zu sehen, die Vergesellschaftung mit den Watussirindern, die sich mit den Schweinen die Außenanlage teilen, wird allerdings erst in einigen Wochen stattfinden.