Zum ersten Mal in der Geschichte des Zoo Landau in der Pfalz ist die Nachzucht von Goldgelben Löwenaffen (Leontopithecus rosalia) gelungen! Bereits seit 1995 wird die Art in Landau gehalten, über viele Jahre aber als so genannte Junggesellengruppe mit ausschließlich männlichen Tieren. Seit dem Jahr 2009 lebt ein 2006 im Zoo Lissabon geborenes Weibchen in Landau, das mit seinem ersten Partner aber nicht zur Zucht kam. Mit dem im Jahr 2012 im Zoo Duisburg geborenen Männchen, das seit Dezember 2015 mit dem Weibchen vergesellschaftet ist, hat es jetzt endlich geklappt. Groß war die Überraschung und die Freude als am Nachmittag des 14. März zwei gesunde Jungtiere auf dem Rücken der Mutter entdeckt wurden. Zwillingsgeburten sind bei den zu den Krallenaffen zählenden Löwenaffen üblich. Zunächst werden diese von der Mutter, später fast ausschließlich vom Männchen getragen, das damit aktiv in die Aufzucht der Jungen mit eingebunden ist.
Für den Goldgelben Löwenaffen existiert ein Internationales Zuchtbuch (ISB) und ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Internationalen Schutzbemühungen ist es zu verdanken, dass diese Affenart heute noch in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet zu finden ist! Goldgelbe Löwenaffen (Leontopithecus rosalia) wurden in der Roten Liste der Welt-Naturschutz-Union (IUCN) in den Jahren 1996 bis 2002 als „Vom Aussterben bedroht“ (Critically endangered) eingestuft. Zu Beginn der 80er Jahre gab es in den atlantischen Küstenregenwäldern Brasiliens aufgrund von Bejagung und zunehmender Lebensraumzerstörung nur noch wenige hundert Tiere. Dank der gemeinsamen Bemühungen von zoologischen Gärten und Naturschutzorganisationen weltweit unter der Federführung des amerikanischen Nationalzoos, Smithsonian National Zoological Park, wurde ein internationales Zuchtprogramm initiiert und ein Rettungsprogramm für den Goldgelben Löwenaffen aufgesetzt. Nach der Ausweisung neuer Schutzgebiete konnten insgesamt 47 in Menschenobhut nachgezüchtete Individuen in verschiedenen Gruppen ausgewildert werden. Diese Arbeit hat Früchte getragen, die Populationen haben sich stabilisiert und heute sind ein Drittel der wildlebenden Tiere Nachkommen der ausgewilderten Zootiere. Im Jahr 2003 konnte die Art auf der Roten Liste auf die Gefährdungsstufe „Kritisch bedroht“ herabgesetzt werden. Heute leben in Brasilien wieder über 1000 Goldgelbe Löwenaffen, und diese Art ist ein schönes Beispiel für die „Arche Noah – Funktion“ moderner zoologischer Gärten. Doch der Erhalt des Goldgelben Löwenaffen in seinem natürlichen Habitat ist dennoch nicht endgültig gesichert. Ziel der heute maßgeblich zum Schutz der Art arbeitenden brasilianischen Naturschutzorganisation Associação Mico-Leão-Dourado ist es, bis zum Jahr 2025 eine stabile Populationsgröße von 2500 Löwenaffen aufzubauen, die in 25.000 Hektar geschütztem Küstenregenwald leben. Eines der größten Probleme ist die Fragmentierung des Waldes und damit die Isolation einzelner Gruppen. Dem wird mit massiver Wiederaufforstung und dem Aufbau von Waldkorridoren entgegengewirkt.

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