Freud und Lied liegen ja bekanntlich häufig nah beieinander, so auch in der vergangenen Woche im Affenhaus des Zoo Landau. Am 28. Januar wurde überraschend die weibliche Madagaskar-Schienenschildkröte tot in ihrem Becken aufgefunden. Das Tier war im September 1996 gemeinsam mit einem männlichen Tier in den Zoo Landau gekommen. Ein Schlupfdatum ist nicht bekannt, die beiden Tiere waren zu diesem Zeitpunkt aber vermutlich bereits über 40 Jahre alt. Damit war diese Schildkröte (gemeinsam mit dem männlichen Partner) das vermutlich älteste Tier des Zoo Landau. Das Paar war vor seiner Zeit in Landau von seinem Privatbesitzer zunächst im Zoo Frankfurt eingestellt gewesen, wo einmal die Nachzucht dieser äußerst selten gehaltenen Schildkrötenart gelang. Der Zoo Landau war lange Zeit der einzige Zoo in Europa, der von dieser Tierart ein Pärchen besaß. Laut Internationalem Tierkarteisystem ZIMS (Zoological Management System) leben momentan weltweit nur 44 Tiere in Menschenobhut. In Europa halten die Zoos Jersey, Moskau und Zagreb inzwischen Pärchen, die anderen Tiere sind in amerikanischen Zoos zu finden. In den letzten 12 Monaten ist keinem Halter die Nachzucht gelungen. Eine Obduktion soll klären, woran das Landauer Weibchen gestorben ist.