Im Affen- und Warmhaus ist jüngst eine neue Tierart eingezogen. Aus dem Zoo Frankfurt erhielt der Zoo Landau eine männliche Langnasen-Strauchnatter (Philodryas baroni). Hier ist der Name Programm, die verlängerte, spitz zulaufende „Nasenspitze“ ist stark nach oben gebogen und auf den ersten Blick zu erkennen. Das bereits deutlich über 120 cm lange Exemplar ist in das Terrarium eingezogen, das bisher von den Madagaskar-Hundskopfboas und später den Königspythons bewohnt wurde. Mit der auffällig gefärbten und vor allem während des Tages sehr aktiven Art, ist dieses Terrarium nun deutlich besucherattraktiver. Auch für die Zoopädagogik ist die Art besonders interessant. So lässt sich die konvergente Entwicklung im Vergleich mit anderen langnasigen Baumnattern aus Südostasien oder Madagaskar aufzeigen, die kletternde Fortbewegung ist etwas besonderes, und es ist eine Trugnatter, die den in der Zooschulkollkektion gehaltenen ungiftigen Kornnattern gegenüber gestellt werden kann. Trugnattern besitzen gefurchte Giftzähne weit im hinteren Bereich des Oberkiefers (opisthoglyphe Bezahnung). Ihr Gift, das vor allem aus Neurotoxinen besteht, ist allerdings schwach und für den Menschen als nur gering gefährlich einzustufen. Ursprünglich ist die Langnasen-Strauchnatter in Argentinien, Bolivien und Paraguay verbereitet. Sie bewohnt subtropische Wälder und Savannen und geht vor allem in Wassernähe auf Jagd nach Kleinsäugern, Vögeln, Fischen und Fröschen. Sie ist zum so genannten Gleitflug von Baum zu Baum befähigt, indem sie bestimmte Muskeln kontrahiert und so ihre Oberfläche schildartig verbreitert. Da die Art ein relativ weites Verbreitungsgebiet hat und die Bestände stabil zu sein scheinen, gilt die Art laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) derzeit als nicht gefährdet.