Zoo Landau in der Pfalz und Landauer Artenschutzorganisation „Sphenisco“ setzen sich für das Überleben der Tierart ein
Die Humboldt-Pinguine zählen zu den beliebtesten Tieren des Zoo Landau in der Pfalz. Sie spielen eine wichtige Rolle, sind sie doch Botschafter für die Bedrohung ihrer Artgenossen in ihrem natürlichen Lebensraum, der Küste von Chile und Peru.
Der Zoo Landau in der Pfalz und seine Partnerorganisation „Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V.“ setzen sich schon seit längerer Zeit dafür ein, im Hauptbrutgebiet in der Region Coquimbo in Nordchile eine große Meeresschutzzone einzurichten. So können auch Pinguine besser vor Überfischung, illegaler Jagd und Störungen auf den Brutinseln geschützt werden. Doch die geplante Erschließung einer Erzmine und der Bau eines großen Industriehafens drohten die Pläne für die Schutzzone zu durchkreuzen. Bereits seit über zwei Jahren setzt sich Sphenisco e.V. gemeinsam mit Wissenschaftlern und Partnerorganisation für die Rettung des Lebensraums der Pinguine ein. Jetzt gibt es Hoffnung. Nachdem bereits die Regionalregierung im März dieses Jahres das Megaprojekt abgelehnt hatte, hat jüngst auch die Regierung von Präsidentin Michelle Bachelet der Mine samt Hafen eine Absage erteilt. Wie schon im März feierten Bürger und Umweltschützer die Entscheidung, die nun ein großes Echo in den nationalen wie internationalen Medien auslöst. Zwei Minister, die die Entscheidung der Regierung kritisiert hatten, mussten ihren Hut nehmen. Daraus wird deutlich, dass das Thema Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung die chilenische Gesellschaft und Politik spaltet.
Der Zoo Landau unterstützt die Schutzprojekte von Sphenisco e.V. nicht nur finanziell, sondern hat in diesem Jahr bereits zwei spezielle Pinguin-Aktionstage ausgerichtet, um die Zoobesucher auf die Bedrohung des beliebten Frackträgers aufmerksam zu machen. Weiter wurden Unterschriften für eine Online-Petition gesammelt, um die Einrichtung der Meeresschutzzone durchzusetzen (siehe unter: https://www.regenwald.org/petitionen/1085/dringend-ein-schutzgebiet-fuer-pinguine-in-chile). Aktuell findet in La Serena/Comquimbo der 4. Internationale Kongress für Meeresschutzzonen „IMPAC 4“ statt. Über 2.000 Fachleute aus aller Welt tauschen sich zu Problemen wie Meeresverschmutzung, Überfischung, Schwund der Artenvielfalt und die Möglichkeiten, unsere Ozeane zu retten, aus. Sphenisco e.V. ist mit einem Infostand vertreten, um auch so die politisch Verantwortlichen aufzufordern, den Schutz des wertvollen Ökosystems kurzfristig zu verbessern und die seit vielen Jahren beantragte Meeresschutzzone endlich zu realisieren. Die Fachleute aus aller Welt bittet Sphenisco e.V., mit dem Slogan „Yes to the marine protection area“ die online-Petition zu unterstützen. Der Zoo Landau hat mit einer Spende aus seinem Artenschutzbudget die wichtige Teilnahme des Vereins am Weltkongress unterstützt.